Der Kammerchor Lilienfelder Cantorei Berlin, in freier Ausdeutung von Matthäus 6, 28 ff. nach dem in einem Kanon von W. A. Mozart besungenen Herrn von Lilienfeld benannt, ist im Frühjahr 1988 von Klaus-Martin Bresgott im Freundeskreis gegründet worden. Die Charakterisierung als Cantorei versteht sich als Rückgriff auf historische Vorbilder: Bis in das 18. Jahrhundert hinein waren Cantoreien Vereinigungen, denen die künstlerische Pflege der zeitgenössischen Musik oblag.
Anfänglich in der Alten Musik um Heinrich Schütz und Michael Praetorius zu Hause, haben sich zunehmend die A-cappella-Werke des 19., 20. und 21. Jahrhunderts als Schwerpunkt des Repertoires herausgebildet. Kammermusik bereichert die thematisch ausgerichteten Programme zusätzlich.
In der Vorliebe für Motette und Madrigal, für textausdeutende Klarheit und affektgeladene Bilder in der Tonsprache, bleibt die Cantorei bewußt in der Transparenz ihrer kleinen Stimmzahl und hat vor allem im Sinn, die über die Jahrhunderte reichende Ähnlichkeit des musikalischen Verständnisses neu sichtbar zu machen. Seit 1998 kommt es regelmäßig zu Uraufführungen – unter anderen von Harald Genzmer, Benjamin Rinnert, Martin Doernberg, Thomas Jennefelt und Frank Schwemmer, dessen Kompositionen regelmäßig im Repertoire des Kammerchores sind.
Die Lilienfelder Cantorei Berlin konzertiert erfolgreich in ganz Deutschland. Auslandskonzerte führten nach Dänemark, Holland und Frankreich sowie wiederholt nach Österreich, Tschechien, Italien und in die Schweiz.